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Prof. Dr. rer. pol. Paul Gert von Beckerath


geb. 22. Januar 1917 in Krefeld, gest. 9. Februar 2009 in Brühl, war ein Volkswirtschaftler.


Vater: Paul Helmut Günther (Helmut) von Beckerath (18.4.1893 - 24.12.1960)
Mutter: Frieda von Beckerath geb. Melsbach (14.5.1892 - 13.6.1952)

 

Paul Gert besuchte zunächst ein Realgymnasium. 1935 begann er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Deutschen Bank AG. Nach einem Praktikum in der Textilindustrie leistete er den Reichsarbeitsdienst und nahm dann als Flak-Soldat am 2. Weltkrieg teil.

 

1945 geriet er zwar noch in Gefangenschaft, wurde aber nach 6 Monaten wieder entlassen. Er schrieb sich danach sofort an der Universität Bonn ein und begann ein Studium der Volkswirtschaft, welches er 1948 als Dipl. Volkswirt abschloss. Ebenfalls an der Universität Bonn promovierte er 1949 zum Dr. rer. pol. mit dem Thema ''Die Wandlung der Wirtschaftsordnung während der Jahre 1792/1793 in Frankreich: Untersuchung auf der Grundlage der Dekrete des ersten französichen Nationalkonvents''.

 

Sodann wechselte er zur Kreditanstalt für Wiederaufbau und war dort im Sekretariat für Hermann Josef Abs tätig, dem späteren Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Bank AG.

 

1951 begann er bei der Bayer AG Leverkusen eine lange und äußerst erfolgreiche Laufbahn, zuerst als Stellvertreter und später als Direktor der Abteilung Personal- und Sozialwesen. Im Rahmen dieser Aufgabe war er auch in vielen Gremien, Ausschüssen und Verbänden tätig, in denen es um Fragen der Berufsausbildung in der chemischen Industrie ging. So war er unter Anderem auch im Vorstand des Arbeitgeberverbandes der chemische Industrie tätig.

 

Aufgrund dieser vielseitigen Aktivitäten wurde ihm eine Lehrtätigkeit an der Ruhr-Universität Bochum für den Bereich "Personalwesen in der Wirtschaft" angeboten. 1972 wurde er zum Honorarprofessor ernannt.

 

Besonders interessierten ihn die Führungsmethoden im angelsächsischen Raum. Dazu weilte er bereits 1949 für einen mehrmonatigen Studienaufenthalt in Großbritannien und reiste 1954 in die USA.

 

Am 2. September 1954 heiratete er in Krefeld Ingeborg, verwitwete Jacobi, geborene Karitzky. Dieser Ehe entstammen die beiden Kinder Petra Cornelia Mellinghoff (geb. 10.03.1957) und Karsten Heinrich (geb. 17.07.1958).


 
Neben und nach seinen beruflichen Aktivitäten setzte er sich in Fragen des Denkmalschutzes ein und gründete im Gedenken an seine Frau Ingeborg und seine Schwester Erica von Beckerath die Treuhandstiftung Schloss Türnich.

 

Außerdem widmete er sich in der Bayer AG auch Aufgaben der Kulturabteilung des Werkes und der Geschichte der Bayer AG. In der Reihe ''Monographien zur Geschichte des Personalwesens'' behandelte er geschichtliche Themen der Arbeitswelt bei der Bayer AG.

 

Aufgrund seines umfangreichen gesellschaftlichen wie auch sozialpolitischen Engagements wurde ihm 1962 der 1. Preis der Friedrich-Naumann-Stiftung und 1997 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.

 

1977 ging er in den Ruhestand. Am 9. Februar 2009 starb er hochbetagt, aber geistig fit überraschend in Brühl, der Stadt seines letzten Wohnsitzes.

 

Am 28. Februar 2009 gedachten ihm im Rahmen einer Trauerfeier in der Mennonitenkirche Krefeld Familienmitglieder, Freunde und Wegbegleiter.

 

Veröffentlichungen